Wagner

WAGNER AUFSTELLEN von Heike Hennig

Erster Teil: Mathilde Wesendonck

Als Richard Wagner im Februar 1883 in Venedig stirbt, liegt auf seinem Schreibtisch ein unvollendetes Manuskript: Es ist ein schöner Zug der Legende, welche auch den Siegreich-Vollendeten zur Aufnahme des Weibes sich bestimmen lässt. Gleichwohl geht der Prozess der Emanzipation des Weibes nur unter ekstatischen Zuckungen vor sich. Liebe – Tragik. Diese beiden letzten Worte Wagners umreißen nicht nur sein von Affären und Leidenschaften geprägtes Leben, sondern kennzeichnen auch eine der Triebfedern seines musiktheatralischen Schaffens, dessen Helden immer zwischen Ekstase und Verzicht, Schuld und Versöhnung hin und her geworfen werden. „Wagner Aufstellen“ untersucht Aspekte von Wagners Leben und Werk unter Einbeziehung der systemischen Psychotherapie, um so die Verbindung dieser oft getrennten Welten verständlicher zu machen.

Im Mittelpunkt des ersten „Wagner Aufstellens“ stehen Mathilde Wesendonck sowie die durch sie inspirierten Werke und Liebesbriefe zwischen ihr und Richard Wagner, der sich ab 1853 als Gast ihres vermögenden Mannes in Zürich aufhielt und Mathilde zu seiner Muse erkor. Diese von Schuld und Verzicht geprägte Affäre und das Dreiecksverhältnis Wagner – Mathilde – Otto Wesendonck fand ihre musikalische Entsprechung und Verklärung in Wagners Oper „Tristan und Isolde“ – die beiden Liebenden sterben am Ende im Beisein des vergebenden Ehemanns in höchster Ekstase. Das Ende der Wesendonck-Affäre war prosaischer: Wagners Ehefrau fing einen Brief des Komponisten an seine Geliebte ab und provozierte einen Eklat, der zu Wagners Abschied aus Zürich führte. „Wagner Aufstellen“ macht mit den originalen Möbeln aus der Villa Wesendonck die Energien zwischen den Personen, Räumen, Noten und Zeilen sichtbar.

„Wagner Aufstellen“ wird im Rahmen der Wagner-Festtage Leipzig 2012/13 mit den beiden Ehefrauen Richard Wagners Minna geborene Planer und Cosima Bülow geborene de Flavigny fortgesetzt.

Komposition und Texte

Richard Wagner, Mathilde Wesendonck u. a.

Inszenierung und Besetzung

Carolin Masur (Sopran) David Timm (Musikalische Leitung & Piano) Axel Thielmann (Sprecher) Heike Hennig (Regie & Dramaturgie, Musikauswahl, Auswahl der Texte, Aufstellung der Möbel, etc.)

Premiere

20. Mai 2011 Hotel de Pologne  Hainstraße 16/18, 04109 Leipzig 22:00 Uhr im Rahmen der Wagner-Festtage Leipzig 2011 >>>

Medienecho

Die Leipziger Volkszeitung resümiert “und wenn sich dann die Protagonisten einander zuwenden, sich schmiegen, winden, abwenden, dann ist das mehr als nur eine körperliche Zusammenfassung der zuvor musikalisch-literarisch abgebildeten Konflikte. Dann ist es das I-Tüpfelchen eines eindrücklichen Abends, der einen Lebensabschnitt Richard Wagners dreidimensional aufstellt und ausleuchtet.” und hält die Publikumsresonanz fest mit: “für alle Bravi, Jubel und viel begeisterter Applaus zu nächtlicher Stunde.” Auch der Bild Leipzig ist die Inszenierung in “Wagners Liebesnest” einen Bericht mit Foto wert.

Produktion

WAGNER AUFSTELLEN ist eine Produktion von Heike Hennig & Co ©2011 im Rahmen der Wagner-Festtage Leipzig

Dank an die Richard-Wagner-Gesellschaft Leipzig 2013 e.V., Schweizerische Richard Wagner-Gesellschaft und an die Villa Wesendonck Zürich.