Bräute

Bräute, Regie: Heike Hennig

Theater der Jungen Welt Leipzig Spielzeit 2016/17

Stückentwicklung, Regie & Choreographie unter Leitung von Heike Hennig, Musik: Marco De Haunt, Ausstattung: Jasna Bosnjak, Dramaturgie: Winnie Karnofka, Schauspieler und Tänzer: Katja Braun, Linda Ghandour, Karl Miller, Julia Sontag, Lukas Steltner, Katerina Vlasova

BRÄUTE von Heike Hennig
BRÄUTE von Heike Hennig

Uraufführung in Leipzig: ab 2. März 2017, Theater der Jungen Welt

Der schönste Tag im Leben. Ein Traum in Weß. Der perfekte,  unvergessliche Moment. Meistens jedenfalls. Das Nonplusultra aller Tage, der Hochzeitstag, steht im Fokus der neuen Tanz-Theater-Produktion  BRÄUTE am Theater der Jungen Welt. Ein sechsköpfiges Ensemble aus  Tänzer/innen und Schauspieler/innen hat sich bis zu den Nasenspitzen in  Tüll, Tränen und Sahnetorte vergraben, ist in Wunschvorstellungen und  Vorurteile abgetaucht, hat sich in weltweiten Bräuchen versucht und den  todsicheren Hochzeitsplan erstellt alles, um herauszufinden, warum uns nichts und niemand davon abbringen kann, uns mit einem (oder mehreren)  anderen Menschen zu verbinden. 

Der Bräute-Kosmos dieser Inszenierung in der Konzeption der Leipziger Theatermacherin Heike Hennig und der TdJW-Dramaturgin  Winnie Karnofka spannt den Bogen weit über die globale Hochzeitskultur.  Von Kugelmenschen und Konsumterror, von Kinds- und Kriegsbräuten, von schüchternen ersten Malen und pinken Superbräuten zwischen Punk und  Beyoncé erzählt der Abend, um inmitten dieser pompös-liebenswerten  Normalo-Freak-Show der Schwerstverliebten, zwischen all dem Zuckerguss  und den bitteren Momenten zwischenmenschlicher Beziehungen immer wieder  vor der einen monumentalen Frage zu landen: Wohin bloß mit der großen  Sehnsucht, die uns im Herzen brennt? 

Nach CRYSTAL, das im vergangenen Jahr mit dem Preis des Sächsischen Theatertreffens ausgezeichnet wurde, ist  BRÄUTE das zweite große Tanz-Theater-Stück von Heike Hennig am Theater der Jungen Welt. Auch diesmal wurde das Produktionsteam in der Recherche und in der Ausstattung der Inszenierung von vielen Leipziger Bürgern  unterstützt, die für BRÃUTE Einblick in ihre Liebes- und  Familiengeschichten gewährten oder das eigene Brautkleid für die Ausstattung spendeten.

Realisiert aus Mitteln des THEATERPREIS DES BUNDES 2015

Pressestimmen

Das Leipziger Radio mephisto 97.6 überschreibt die Theaterrezension mit Premierenbericht von L. Lorenz mit: “Hier kommt die Braut – Weißer Tüll, rosa Glitzer, Blumen, Sahnetorte und Familiendrama – die Rede ist von einer Hochzeit, dem angeblich schönsten Tag im Leben” zum nachlesen und nachhöhren

Die Leipziger Zeitung aus Leipzig titelt in der Ausgabe vom 17.03.17 “Das Band der Liebe – Von schwarzen Löchern, Sehnsucht und Kugelmenschen” und resümiert “Bräute … bleibt den ganzen Abend über lebendig, rauschartig wechsekn sich Tanz und Theater in Minutenschnelle ab. Immer wieder schraubt das Ensemble das Tempo hoch, bremst abrupt ab und startet direkt wieder los. … Aus vielen kleinen Ausschnitten entsteht so im Verlaufe des Abends ein Bild, das die verschiedenen Lebensrealitäten, Zeiten und Kulturen über das “Band der Liebe” miteinander verknüpft und dabei deren Unterschiede, aber auch gemeinsamkeiten herausarbeitet… ein Plädoyer für die Liebe, die sich gegen Regeln, Konventionen und Widerstände durchsetzt. … Bräute stellt unzählige Fragen, die den Zuschauer dazu bringen, selbst über das Gesehene nachzudenken. Nach der Vorführung natürlich: die 75 Minuten Spielzeit bieten dazu selten Gelegenheit” von G. Reger www.leipziger-zeitung.info

“Der neue Rausch in weiß” überschreibt das mdr Kulturradio figaro seine Rezension zum nachhöhren in der Mediathek

Die Junge Bühne (I. Beck und J. Nowak) schreibt: “…Bräute hat uns rundum Überzeugt: Dazu trägt die beeindruckende  Materialschlacht bei, bei der in manischem Eifer Plastikrosenblätter  verstreut und ganze Personen in Tüll eingewickelt werden und die dem für Hochzeiten typischen Pomp entspricht. Auch die choreographische  Vielfalt und die Nähe zum Publikum tragen zur Intensität des Abends bei. Der gipfelt schließlich in einer intimen Fragerunde, in der Darsteller  und Zuschauer über Beziehungen und sexuelle Vorlieben philosophieren. >>>

Dimo Rieß berichtet für die Leipziger Volkszeitung von der umjubelten Premiere “… Mal schockierend im Klartext, wenn die Worte einer zwangsverheirateten  Minderjährigen davon erzählen, wie sie in die Hand eines alten Mannes  gegeben wird. Mal originell symbolisch, wenn Sontag den Kopf einer  Barbie-Puppe ausspuckt. Wieder eine Frau, die sich am unerreichbaren  Ideal, das schon in den Kinderzimmern gepflanzt wird, verschluckt hat… Das langsame Abklingen der Gefühle, die Rutschbahn auf der Rückseite des Glücks, auch diese Seite streift der weit ausgreifende Abend. In den  Premierenapplaus für die Inszenierung und die sechs Spieler mischen sich Bravo-Rufe.” >>>

Die Leipziger Internetzeitung berichtet vom “Bräute Gastspiel” am 11. März anläßlich des Festaktes zum internationalen Frauentag im sächsischen Landtag >>>

Fotos: Tom Schulze