Alcina

Alcina                   en
Fragmente einer Sprache der Liebe nach Motiven der Oper Alcina von Georg Friedrich Händel

In seiner Oper Alcina erzählt Händel von der Zaubermacht der Liebe, von ihrer befreienden aber auch zerstörerischen Kraft. Alcina, unumschränkte Herrscherin eines Inselreichs, zieht alle in den Bann und verwandelt ihre abgelegten Liebhaber in Tiere, Wellen, Winde, – stößt sie zurück in eine sich selbst nicht bewusste Welt von Naturwesen, die ihr Glück mit Abhängigkeit bezahlten. Doch den sie wirklich liebt, kann sie nicht halten. Er wird sich der Vergangenheit und Vergänglichkeit einer großen Liebe bewusst und erkennt sich selbst im Spiegel seiner Herkunft. Alcinas Zauber verstreut sich in alle Winde, – und mit ihm das Gespinst aus Liebe und Macht, Angst und Besitzdenken. Es ist das Ende eines Irrgartens der Sehnsucht.

Händel hat seine Oper für eine barocke Aufführungstradition geschrieben, die wie geschaffen ist für  ein Spiel mit der Identität, das um die Macht der Liebe und der Musik kreist. Kastraten spielten und sangen Frauen, Masken- und Kulissenzauber machten Eindruck … – und all das eingebettet in die Hochstimmung eines höfischen Festes. Diese Bühnenwelt können wir uns in Gedanken ausmalen, wir können und wollen sie aber weder wiederholen noch „interpretieren“ oder „aktualisieren“.

Deshalb haben wir vom Ende der Geschichte aus neu begonnen: bei uns und bei der Erkenntnis, dass die Liebe die freie Schwingung der Teilchen braucht, die sich voneinander angezogen fühlen. Dies hat auch und vor allem unsere Herangehensweise bestimmt. Tanz und Bewegung, Musik und Gesang, Fotografie und Animation haben lange unabhängig voneinander gearbeitet und eine eigene Resonanz zur Oper geschaffen. So, dass sie auch als Spuren der Aufführung in wirkliche Resonanz treten können und die Geschichte in den Hintergrund.

Wir fühlen uns wieder geliebt, – von Alcina und Händels Musik.

Jochen Kiefer

Beteiligte:

Künstlerische Leitung: Olaf Nachtwey
Dramaturgie: Dr. Jochen Kiefer
Musikalische Leitung: Lorenzo Ghirlanda
Choreografie/Regie: Heike Hennig & Co
Musikalische Bearbeitung: Thies Streifinger
Gesang: Marta Almajano / sopran
Allyson McHardy / mezzosopran
Solisten: Luca Pianca / Laute
Riccardo Minasi / Violine
Tanz: Ursula Cain, Christine Joy Ritter, Horst Dittmann, Michael Veit und Sven Gettkant
Orchester: Jugendbarockorchester „Bachs Erben“ 
Visualisierung: flora&fauna visions
Fotografie: Roman Walczyna
Kostüm: Bettina John
Assistenz: Tobias Euler
Grafik: Daniela Tetzlaff
Ausstattung / Fotoshooting: Johanna Barthel
Praktikanten: Christian Maslo, Philip Wenzl

Mehr Informationen zu den Beteiligten der Musik Tanz Produktion ALCINA – Fragmente einer Sprache der Liebe und Electric Renaissance >>>

Datum: 7. und 8. Juni 2008 im Rahmen der Händelfestspiel Halle 2008

Pressestimmen:

Die Compagnie der Leipziger Tanz-Scene sorgte mit der Choreographie von Heike Hennig für den Höhepunkt von ALCINA
 … Die unglaublich geschmeidige und präzise Christine Joy Ritter sorgt mit ihrenathletischen Partnern Michael Veit und Sven Gettkant für aktuelle Akzente, die 81-jährige Leipzigerallett-Legende Ursula Cain und ihr Kollege Horst Dittmann setzen die Schönheit und das Selbstbewustsein des Alters dagegen. Das hat Würde und Eleganz, Kraft und Anmut – und spielt mit den Verwandlungen des Lebens, die auch in “Alcina” Thema sind
… Andreas Hillger 9.6.08 in MZ >>>

Alcina – Fragmente einer Sprache der Liebe von Konstanze Kittel gesendet am 3. Juni 2008 im mdr figaro zum Nachhören  6MB mp3 >>>

Am Freitag 6. Juni 2008 sendete der Deutschlandfunk Corso Kulur nach drei ein Künstlerporträt über Heike Hennig (von Heike Schwarzer) zum Nachhören >>>

Eine Insel die Erfüllung verspricht commander master chief auf wordpress >>>

„Alcina – Fragmente einer Sprache der Liebe“ – ist eine Musik Tanz Theater Produktion von Electric Renaissance, dem zeitgenössischen Kunst- und Kulturfest innerhalb der Händel-Festspiele in Halle unter der Leitung von Olaf Nachtwey in Zusammenarbeit HEIKE HENNIG & Co unter Leitung von Friedrich U. Minkus und OPER Leipzig unplugged.

Alcina – Fragments of a Language of Love basedon themes of the Opera Alcina by George Frideric Handel

Handel talks about the magic power of love in his opera ”Alcina”. He points out its liberating and also its destructive power. Alcina is the only sovereign of a kingdom of islands and puts everybody under her spell and turns her former lovers into animals, waves, winds […]. But the one she really loves, is the one, she can’t keep. […]

Handel wrote this opera in a baroque tradition of performance, which is made for a game with identities, which circulates around the power of love and music. Eunuchs sang the parts of women, the magic of masks and scenery have a great impression … – and all this embedded into the festive mood of a courtly festival. […]

[…] dance and movements, music and singing, photographie and animation had been presented as independent genres and had a resonance to the opera itself. […] [In Alcina you can see the cross-over production with these arts.]

Dr. Jochen Kiefer

Foto: J. Blobel